Nr. 008 – 24.01. Gefahrgut Unfall

Einsatznr.: 2019008
Alarmierung: 24. Januar 2019 4:40 Uhr
Art: Gefahrgut 
Einsatzort: BAB 81 Engen —> Geisingen
Mannschaftsstärke: Insgesamt 150 Mann im Einsatz, 2 Mann in Bereitstellung
Fahrzeuge: KdoW , ELW 1 , DLK 23/12 , LF 16/12 , TLF 16/25 , VRW , RW , GW-L2 , MTW 
Weitere Kräfte: Ab-Einsatzleitung FW Tuttlingen, AB-GWG FW Singen, AB-Sonderlöschmittel FW Villingen-Schwenningen, Dekon-P FW Singen, ELW FW Geisingen, Kdow FW Singen, MTW FW Freiburg, MZF FW Singen, TroTLF WF Takeda
Anmerkungen:  

Einsatzbericht:

Am Donnerstagmorgen wurde die Feuerwehr Engen zu einem Gefahrgutunfall auf die Bundesautobahn A81 Engen in Richtung Geisingen alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein Gefahrgut-LKW, der umgekippt war, vorgefunden. Der Fahrer war im Fahrzeug eingeschlossen. Der quer auf der Fahrbahn liegende Auflieger mit dem Gefahrgutbehälter war stark beschädigt. Nach der ersten Erkundung durch den Einsatzleiter und den Zugführer des Gefahrgutzuges der Feuerwehr Engen wurde kein Austritt des Gefahrguts festgestellt, allerdings war deutlich zu hören, dass der Behälter ein Leck an einem Stickstoffventil hatte. Der Behälter war mit 23 Tonnen Calciumcarbid beladen. Dieser Stoff reagiert mit Feuchtigkeit und Wasser und bildet dann Acetylen, ein Gas das leicht entflammbar und in Verbindung mit Sauerstoff hochexplosiv ist. Aufgrund dieser Lage wurde ein Trupp unter schwerem Atemschutz zur Rettung des Fahrers zum Fahrzeug geschickt. Der Trupp konnte den schwerverletzten Fahrer aus dem Führerhaus retten und an den Rettungsdienst übergeben. Durch die zwischenzeitlich eingetroffenen Kreisbrandmeister, Zugführer des Gefahrgutzuges Landkreis Konstanz und Fachberater Chemie wurden die weitere Vorgehensweise besprochen. Das Stickstoffleck musste abgedichtet werden, da der Stickstoff im Behälter verhindert das Feuchtigkeit eindringen kann. Zeitgleich wurden die Feuerwehr Singen mit dem Dekon P und Abrollbehälter Gefahrgut, die Feuerwehr Tuttlingen mit dem Abrollbehälter Einsatzleitung und der Kommandant der Feuerwehr Geisingen nachalarmiert. Da das Gefahrgut bei einer Entzündung nicht mit Wasser oder Schaum gelöscht werden kann, wurde die Feuerwehr Villingen-Schwenningen mit dem Abrollbehälter Sonderlöschmittel und die Werkfeuerwehr Takeda mit dem TroTLF, die jeweils 750 Kg Löschpulver beladen sind, nachalarmiert. Nach deren Eintreffen an der Einsatzstelle wurde von drei Atemschutztrupps der Brandschutz sichergestellt. Aufgrund der Witterung mit Schneefall und Temperaturen bis -8° C, sowie der abzusehenden langen Einsatzdauer, wurde vom Roten Kreuz das Modul Verpflegung und Betreuung angefordert. Die Feuerwehr Singen stellte ein beheiztes Schnelleinsatzzelt auf. Dort konnten sich die Einsatzkräfte, aber auch die Fahrerinnen der PKWs und LKWs aufwärmen. Durch das Rote Kreuz wurde ein weiteres beheiztes Schnelleinsatzzelt, zur Versorgung aller Einsatzkräfte und Stauopfer mit warmen Getränken und Essen, aufgebaut Zur Bergung des verunfallten LKWs wurden zwei Autokrane benötigt. Da nicht auszuschließen war, dass bei der Bergung und Umladen des Gefahrstoffcontainers Calciumcarbid austritt, wurden diese Arbeiten von der eingriffsbereiten Feuerwehr überwacht. Nachdem die Bergung und das Umladen des Gefahrstoffbehälters beendet war, konnten sämtliche Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr beendet und die Einheiten nach und nach aus dem Einsatz entlassen werden. Während des Einsatzes musste ein Feuerwehrmann wegen Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst betreut werden. Folgende Einheiten von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz, Regierungspräsidium, Landratsamt, Gutachter, Abschleppunternehmen und Autobahnmeisterei arbeiteten gemeinsam den Einsatz ab: Feuerwehr Engen, Feuerwehr Tuttlingen, Feuerwehr Singen, Feuerwehr Geisingen, Feuerwehr Villingen-Schwenningen, Feuerwehr Freiburg (Fachberater), Werkfeuerwehr Takeda, Fachberater Chemie, Kreisbrandmeister, Bezirksbrandmeister, Rettungsdienst, DRK Ortsgruppen (Lkr. Konstanz), Kreisbereitschaftsleitung des DRK, Polizei, Kriminaltechnik, Sachverständiger (Polizei), Drohneneinheit (Polizei), Sachverständiger (Dekra/TÜV), Vertreter Regierungspräsidium, Vertreter Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt, Abschlepp- & Bergungsunternehmen sowie die Autobahnmeisterei Engen Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit bei allen beteiligten Einheiten und Behörden bedanken. Bericht der Feuerwehr Tuttlingen